Médoc Wein
Das Médoc ist für seine Rotweine weltweit berühmt. Die Region nordwestlich von Bordeaux liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Atlantik und der Gironde. Auf über 70 Kilometern Länge und bis zu 10 Kilometern Breite erstrecken sich Rebstöcke auf ungefähr 15.000 Hektar. Die Appellation Médoc ist für das gesamte Gebiet gültig, wird jedoch praktisch nur im äußersten Norden verwendet, da die Châteaux ihre besten Weine unter den kommunalen Appellationen vermarkten.
0,75 Liter (17,32 €* / 1 Liter)
0,75 Liter (17,32 €* / 1 Liter)
0,75 Liter (15,99 €* / 1 Liter)
0,75 Liter (15,99 €* / 1 Liter)
Ratgeber: Médoc Weine
Qualität aus Tradition: Weinbaugeschichte des Médoc
Der Vorteil des Médoc war bereits in der Antike die Lage an einem großen Hafen, der für die Ausfuhr der Weine und ihren Ruf eine erhebliche Bedeutung hatte. Das erkannten bereits die alten Römer. Doch die große Blütezeit der Bordeaux-Weine begann erst im 14. Jahrhundert, als die Gegend zu England gehörte und riesige Mengen des äußerst beliebten hellfarbenen Rotweins Clairet ausgeführt wurden. Im 17. Jahrhundert kamen holländische Wasserbauer nach Médoc und halfen mit ihrem Fachwissen, das Gebiet trockenzulegen. In diesem Zuge fanden die edlen Tropfen der Region zunehmend ihren Weg nach Holland und in die aufblühenden Hansestädte.
Durch die Einschleppung der Reblaus aus Amerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Médoc wie viele andere europäische Weinbaugebiete an den Rand einer Katastrophe gebracht. Unmengen der befallenen Rebstöcke starben ab. Reblausresistente Unterlagen lösten das Problem zwar, doch eine neue Blattfallkrankheit, der falsche Mehltau, kam als schädlicher Pilzbefall dazu. Erst eine Mischung aus Kupfersulfat und Kalk zeigte als lebenswichtiges Gegenmittel Wirkung: die berühmte „Bordelaiser Brühe“, auch heute noch genehmigt und unerlässlich.
Der technische Fortschritt im 20. Jahrhundert gipfelte in bedeutenden Qualitätssteigerungen in den 1980er Jahren und gewaltigen Preisanstiegen. Schneekloth, Ihr Weinhandel online, ist seit dieser Zeit Abnehmer der besten Rotweine des Médoc und deshalb heute in der glücklichen Lage, eine breit sortierte Top-Auswahl wichtiger Châteaux fachkundig und mit großem Engagement vorlegen zu können. Zudem finden Sie bei uns auch „bürgerliche Gewächse“ aus der im Médoc Cru Bourgeois klassifizierten Weine, die qualitativ zwischen Grand Cru Classé und kleinen Winzern angesiedelt sind.
Wussten Sie schon, dass …
… der Name Médoc von der lateinischen Wortgruppe „in medio aquae“ abstammt? Es bedeutet „inmitten des Wassers“ und weist auf die Lage des Weinbaugebietes zwischen Atlantik und Gironde hin. Das milde Mikroklima mit genügend Feuchtigkeit und viel Sonnenwärme hat bereits die Römer fasziniert.
Klassifizierung von 1855 für Rotweine
Im Médoc wurde 1855 die heute noch gültige Klassifizierung vorgenommen – etwa 100 Jahre früher als in den anderen Appellationen. Damals fand die Weltausstellung in Paris statt und Napoleon III. verfügte, den Wein aus Frankreich einzuordnen. Damals wurden nur Weine aus dem Médoc klassifiziert, da es sich hier um die Spitze der edlen Tropfen, die teuersten und berühmtesten handelte. Die Einteilung bietet bis heute allen Weinliebhabern eine wichtige Hilfestellung, wenn es darum geht, Qualitätsprodukte zu erkennen. Fünf Stufen und 61 Châteaux umfasst die historische Klassifizierung von 1855. Die höchste Auszeichnung Premier Grand Cru Classé tragen nur fünf Weingüter, sie liegen hauptsächlich in Pauillac.
Kommunale Appellationen – die besten Weine des Médoc
Bei Médoc handelt es sich um eine subregionale Appellation im Bordeaux. Die Winzer im gesamten Gebiet können sie verwenden, faktisch kommt sie jedoch nur im Norden zum Einsatz. Das liegt daran, dass es innerhalb der Herkunftsbezeichnung sechs weitere kommunale Appellationen gibt, die ein noch höheres Ansehen genießen. Flussaufwärts geordnet sind das:
- Saint-Estèphe: 1.250 Hektar, etwa 8,3 Millionen Flaschen jährlich
- Pauillac: 1.190 Hektar, etwa 8,1 Millionen Flaschen jährlich
- Saint-Julien: 910 Hektar, etwa 6 Millionen Flaschen jährlich
- Listrac: 690 Hektar, etwa 4,8 Millionen Flaschen jährlich
- Moulis: 600 Hektar, etwa 4 Millionen Flaschen jährlich
- Margaux: 1.410 Hektar, etwa 9 Millionen Flaschen jährlich
Zugelassene Rotweinsorten auf einen Blick
Im gesamten Bordeaux sind sechs Rebsorten für die Produktion von Rotwein zugelassen. Weißwein spielt fast keine Rolle. Das Médoc ist dafür bekannt, dass hier vor allem Cabernet Sauvignon und Merlot hervorragend gedeihen und den größten Teil der Weinherstellung ausmachen. Sie sind für die Cuvées am wichtigsten.
- weltweit verbreitete Rotweinsorte aus dem Bordeaux
- Geschmack: komplex, intensiv
- Aromen: rote und schwarze Johannisbeere, Pfeffer, grüne Paprika
- Säuregehalt: mittel
- Körper: intensiv
- Terroir: Kiesel, Schotter
- eine der bedeutendsten Rotweinsorten der Welt aus dem Bordeaux
- Geschmack: samtig, mittelgewichtig
- Aromen: rote Johannisbeeren, Blaubeeren, Kräuter
- Säuregehalt: niedrig
- Körper: mittel
- Terroir: Kalk, Ton, Lehm
Cabernet Franc
- eine der ältesten Rotweinsorten überhaupt mit Ursprung im Baskenland
- Geschmack: säure- und tanninbetont
- Aromen: Kirsche, rote Johannisbeere, Kräuter
- Säuregehalt: hoch
- Körper: mittel
- Terroir: Kalk, Lehm, Sand
Carménère
- im Bordeaux entstandene, heute wichtigste Rebsorte Chiles
- Geschmack: fruchtbetont, samtig
- Aromen: Kirsche, Pflaume, Brombeere
- Säuregehalt: niedrig
- Körper: intensiv
- Terroir: Schotter, Sand
- französische Rotweinsorte mit dem historischen Namen Côt
- Geschmack: tanninbetont
- Aromen: Kirsche, Waldbeeren, Gewürze
- Säuregehalt: mittel
- Körper: intensiv
- Terroir: Schotter, Kies
Petit Verdot
- traditionelle Bordeaux-Rotweinsorte vom linken Ufer der Gironde
- Geschmack: tanninbetont, würzig
- Aromen: rote und schwarze Johannisbeere, Kirsche, Bitterschokolade
- Säuregehalt: niedrig
- Körper: mittel
- Terroir: Kiesel, Schotter
Was ist der Unterschied zwischen Médoc und Haut-Médoc?
Bei Schneekloth können Sie aus Médoc und Haut-Médoc Wein bestellen. Bei beiden Begriffen handelt es sich um subregionale Appellationen. Haut-Médoc bildet den südlichen Teil des Médoc und umschließt auch alle kommunalen Appellationen von Saint-Estéphe bis Margaux. Während die Rebfläche der Médoc-Weine 5.300 Hektar umfasst und ungefähr 37 Millionen Flaschen hier erzeugt werden, ist Haut-Médoc mit 4.600 Hektar und 30 Millionen Weinflaschen kleiner.