Veganer Wein
Wein ist ein Erzeugnis aus besten Trauben und ganz klar ein pflanzliches Produkt. Für Veganer muss es deshalb noch lange nicht geeignet sein. Denn seit Jahrhunderten nutzen viele Winzer tierisches Protein für die Klärung des edlen Tropfens. Es gibt jedoch Alternativen – und veganer Wein liegt im Trend! Wir zeigen Ihnen, was es damit auf sich hat und klären über die wichtigsten Fragen rund um den veganen Wein auf.
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Veganer Wein Ratgeber
Inhalt:
- Veganer Wein – Genuss ohne tierische Inhaltsstoffe
- Traditionelle Weinerzeugung: so gelangen tierische Inhaltsstoffe in den Wein
- Schönung ganz vegan mit Klärmittel-Alternativen
- Durch das V-Label erkennen Sie veganen Wein sofort
- Warum auch Wein ohne Siegel oft vegan ist
- FAQ – häufige Fragen rund um veganen Wein
Veganer Wein – Genuss ohne tierische Inhaltsstoffe
Guter Wein ist Genuss. Das sehen auch viele Vegetarier und Veganer so. Wer seine Ernährungs- und Lebensweise in allen Bereichen konsequent einhalten und umsetzen möchte, schaut auch beim Wein genau auf das Etikett, um den guten Tropfen ohne tierische Inhaltsstoffe zu genießen. Denn Wein ist nicht immer vegan. Das hat in erster Linie nichts mit kleinen Käfern zu tun, die aus Versehen bei der Weinlese durch vollautomatische Erntemaschinen mitgepflückt werden. Vielmehr steckt das Tierische in Klärmitteln, die vor allem bei der Erzeugung von Rotwein zum Einsatz kommen. Als die vegane Ernährung und Lebenseinstellung populär wurde, rückte auch die Herstellung von Wein in den Mittelpunkt des Interesses. So gleichen und unterscheiden sich vegane und herkömmliche Weine, die Sie bei Ihrem Schneekloth Weinhandel online bestellen können.
Veganer Wein | Herkömmlicher Wein | |
---|---|---|
Farbe | rot, weiß oder rosé | rot, weiß oder rosé |
Geschmack | von trocken über halbtrocken und lieblich bis süß | von trocken über halbtrocken und lieblich bis süß |
Aroma | fruchtig, blumig, holzig, erdig oder würzig | fruchtig, blumig, holzig, erdig oder würzig |
Stil | von leicht über komplex bis opulent | von leicht über komplex bis opulent |
Traubensorte | keine Einschränkungen | keine Einschränkungen |
Anbauregion | stetig steigende Verbreitung weltweit | weltweit |
Passt zu | je nach Geschmack, Aroma und Stil zu allen veganen Speisen | je nach Geschmack, Aroma und Stil zu allen Speisen wie Fisch, Fleisch, vegetarische Gerichte, Käse und Desserts |
Eingesetzte Klärmittel | Mineralstoffe wie Aktivkohle und Bentonit oder vegane Gelatine | Proteine in Form von Speisegelatine, Hausenblase, Eiklar, Kasein oder Hefe |
Traditionelle Weinerzeugung: so gelangen tierische Inhaltsstoffe in den Wein
Wer den Wein liebt, schätzt das Naturprodukt für seinen Geschmack und sein Aroma. Doch vielen Weintrinkern, auch Veganern, ist nicht bewusst, dass Wein nicht grundsätzlich vegan sein muss. Sie fragen sich deshalb, wie das Tier in den Wein kommen kann. Dabei ist es gar nicht darin enthalten.
Doch von vorn: Bei der Herstellung und der späteren Stabilisierung des Weines wird einer Trübung und der Bildung von Schleiern durch Schwebteilchen vorgebeugt. Rot- und Weißwein sollen auch bei veränderten Temperatur- und Lagerbedingungen sowie auf dem Transportweg klar bleiben. Die Klärung wird auch als Schönung bezeichnet. Dabei machen sich die Winzer die chemische Reaktion der Schwebteilchen zunutze, da sie sich nach der Zugabe eines Klär- oder Schönungsmittels am Boden absetzen. Diese Mittel bestehen seit Jahrhunderten aus Proteinen mit tierischem Ursprung.
Traditionell nutzten Winzer Gelatine aus Schwarte oder Knochen von Rind oder Schwein sowie die getrocknete Hausenblase von Hausen, Stören oder Welsen. Zudem wird Kasein aus Magermilch verwendet. Bereits die Römer setzten frisches Hühnereiweiß für die Schönung ein. Haben sich die Schwebteilchen mit dem Klärmittel abgesetzt, wird der klare Wein von oben abgezogen. Wenn eine Flasche Wein in den Verkauf geht, enthält sie keinerlei Schönungsmittel und somit auch keine tierischen Inhaltsstoffe mehr. Dies ist auch gesetzlich vorgeschrieben: In der Europäischen Union müssen die zugelassenen Schönungsmittel strenge Reinheitsanforderungen erfüllen. In anderen Ländern wie Australien sind die Winzer verpflichtet, auf den Etiketten Hinweise aufzudrucken, wenn Fisch oder Eier bei der Herstellung eingesetzt wurden.
Schönung ganz vegan mit Klärmittel-Alternativen
Nach deutschem Weinrecht gelten tierische Klärmittel als technische Hilfsmittel, die nicht deklariert werden müssen. Überzeugten Veganern ist es jedoch wichtig, dass der Wein, den sie trinken, während der Herstellung nicht mit tierischen Bestandteilen in Berührung gekommen ist. Die Lösung liegt in der Verwendung von Klärmittel-Alternativen wie Aktivkohle oder Bentonit, einer Mischung verschiedener Tonmineralien. Auch pflanzliche Tannine und Hefe kommen zum Einsatz. Wer dem Wein Zeit gibt, kann unter Umständen auch ganz auf Schönungsmittel verzichten, denn nach und nach setzen sich Schwebteilchen ohne Zutun am Boden ab – doch so viel Zeit haben nicht alle Winzer. Inzwischen wird in vielen Weingütern mit veganen Klärmitteln gearbeitet, da die traditionell eingesetzten tierischen Inhaltsstoffe teuer sind. Will der Veganer allerdings ganz sicher gehen und Weißwein oder Rotwein online kaufen, hilft ihm ein Blick auf das Etikett weiter.
Unser Schneekloth-Hinweis: Wenn Sie Biowein kaufen, ist dieser nicht automatisch vegan!
Durch das V-Label erkennen Sie veganen Wein sofort
Wer Wein online kaufen möchte oder sich ein Weinregal im Einzelhandel ansieht, stellt schnell fest, dass auf einigen Flaschen ein gelbes Siegel aufgebracht ist. Dieses V-Label ist international geschützt und anerkannt. Alle Produkte, die das Siegel tragen, sind frei von tierischen Erzeugnissen – das wird durch regelmäßige Kontrollen sichergestellt. Fleisch vom Tier oder tierische Bestandteile (Milch, Eier, Honig), Zutaten, die aus Fleisch oder Knochen hergestellt werden, Produkte, die Zutaten aus Schlachtabfällen enthalten, Kälberlab oder gentechnisch veränderte Produkte dürfen nicht enthalten sein. Nicht erlaubt ist außerdem die Klärung von Essig, Wein und Säften mit tierischen Lebensmitteln wie Gelatine. Das V-Label wurde von der Europäischen Vegetarier-Union (EVU) entwickelt und wird in Deutschland von ProVeg Deutschland vergeben. Während der Zertifizierung werden Zutaten, Verarbeitungshilfsstoffe, Trägerstoffe von Vitaminen und Aromen sowie der Produktionsprozess analysiert. Zusätzlich kommen stichprobenartige Laboranalysen als zusätzliche Kontrollen zum Einsatz. Das V-Label dient Ihnen als Entscheidungshilfe, wenn Sie Rot-, Rosé- oder Weißwein kaufen wollen, ohne die Zutatenliste des Produktes studieren zu müssen. Die Einteilung des V-Labels erfolgt in vier unterschiedliche Kategorien. Unter dem V-Label steht, um welche Kategorie es sich bei dem gelabelten Produkt handelt:
- Vegan (ohne tierische Bestandteile)
- Vegetarisch (mit Eiern und Milch)
- Eifrei (ohne Ei, aber mit Milch)
- Milchfrei (ohne Milch, aber mit Ei)
Warum auch Wein ohne Siegel oft vegan ist
Wein ist oft vegan – auch wenn auf dem Etikett ein entsprechendes Siegel zum Beweis fehlt. Denn viele Winzer verzichten bereits seit Jahren oder Jahrzehnten auf tierische Inhaltsstoffe bei der Klärung ihrer Weine und halten die explizite Ausweisung nicht für notwendig. Dazu kommt ein einfacher wirtschaftlicher Grund: Um das V-Label auf den Weinflaschen anbringen zu dürfen, bedarf es nicht nur eines Antrags und einer regelmäßigen Prüfung. Das Siegel kostet auch Geld. Neben der Jahreslizenzgebühr fällt eine einmalige Prüfungsgebühr an. Die verkaufte Literzahl und die Produktkategorie vom Rotwein bis zum Sekt spielen dabei eine Rolle. Für kleine Winzer kann die Entscheidung für eine Zertifizierung deshalb nicht wirtschaftlich sein, während große Unternehmen das Label als zusätzliches Verkaufsargument durchaus in Betracht ziehen. Wenn Sie einen Roséwein kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit deshalb hoch, dass er auch ohne Zertifizierung vegan ist.
FAQ – häufige Fragen rund um veganen Wein
Was bedeutet vegan?
Als vegan wird die Lebensart bezeichnet, in der ganzheitlich auf tierische Produkte wie Fleisch oder Fisch sowie Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs verzichtet wird. Dazu zählen auch Eier, Honig und Milchprodukte.
Dürfen Veganer Wein trinken?
Wein wird aus Trauben hergestellt und ist demnach ein Naturprodukt. Prinzipiell kann der Wein von Veganern getrunken werden. In der Weinherstellung dürfen jedoch Schönungsmittel eingesetzt werden, um Moste und Wein in der Farbe, im Geruch und im Geschmack sauberer und ansprechender zu machen. Sie unterstützen auch die Klärung des Weines und tragen zur Stabilisierung bei. Diese Klärmittel können aus tierischen Inhaltsstoffen bestehen.
Welche Schönungsmittel tierischen Ursprungs gibt es?
Zum Schönen des Weines eignen sich Gelatine aus Schwarte, Knochen, Knorpeln oder Sehnen vom Schwein und Rind sowie die Hausenblase vom Fisch und Hühnereiweiß.
Welche veganen Stoffe kommen bei der Schönung von Wein zum Einsatz?
Zur Klärung der Weine wird Aktivkohle, Mineralerde (Bentonit) oder vegane Gelatine benutzt.
Was ist der Unterschied zwischen normalem und veganem Wein?
Beim herkömmlichen Wein können zur Klärung tierische Inhaltsstoffe eingesetzt werden, bei veganem Wein dagegen ausschließlich vegane Alternativen.
Wie schmeckt veganer Wein?
Veganer Wein ist in denselben Geschmacksrichtungen wie normaler Wein erhältlich, der nicht als vegan zertifiziert ist. Egal ob Sie trockenen, halbtrockenen oder lieblichen Wein bevorzugen – er schmeckt nach veganer Klärung mindestens genauso gut wie nach der herkömmlichen Schönung.
Welche Farbe hat veganer Wein?
Aus der veganen Weinherstellung gehen sowohl Rotweine als auch Weißweine und Rosés hervor.
Ist die Qualität veganer Weine besser als anderer Erzeugnisse?
Vegan muss nicht automatisch bessere Qualität bedeuten, da viele weitere Kriterien dazu beitragen. Allerdings ist ein veganer Wein auch nie von sich aus von minderer Qualität.
Kann auch alkoholfreier Wein oder Bio-Wein vegan sein?
Ja, auch alkoholfreier Wein ist als veganes Produkt erhältlich. Gleiches gilt für Bio-Wein; dieser ist jedoch nicht generell vegan.
Was hat es mit dem V-Label auf der Weinflasche auf sich?
Das V-Label zeigt an, dass der Wein frei von tierischen Inhaltsstoffen ist und bei einer möglichen Schönung nur vegane Alternativen zum Einsatz kamen.