Portugieser Wein
Wer einen leichten Rotwein sucht, der sich schon im Frühjahr als süffiger Schoppenwein trinken lässt, trifft mit dem Portugieser-Wein genau die richtige Wahl. Die rote Rebsorte ist prädestiniert für die Herstellung von frischem Weißherbst, bringt aber auch halbtrockene Rotweine hervor. Sie gilt als unkompliziert und kommt auf fast allen Böden sowie in vielen Lagen zurecht. Hier erfahren Sie mehr über die Rebsorte, die gar nichts mit dem Land Portugal zu tun hat.
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Ratgeber: Portugieser Weine
Herkunft: Warum Portugieser nicht aus Portugal stammt
Beim Portugieser – auch Blauer Portugieser genannt – handelt es sich um eine rote Rebsorte, die ihren Ursprung in der Untersteiermark im heutigen Slowenienhat. Gentechnische Untersuchungen ergaben, dass die Blaue Zimmettraube und der Grüne Silvaner (autochthone Weißweinsorte Österreichs) die Elternteile sind. Damit war auch die lokale Zuordnung zu Mittel- und Südosteuropa möglich.
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen steht demnach fest, dass Portugal nicht der Herkunftsort sein kann. Warum Portugieser-Wein den irreführenden Namen trägt, liegt allerdings im Dunkeln. So ranken sich Legenden um einen österreichischen Gesandten, der in den 1770er-Jahren Reben und Wein aus Portugal importiert haben soll. Seit dieser Zeit ist die Rotweinsorte bekannt.
Anbaugebiete und Verbreitung
Portugieser-Wein wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert in der Donaumonarchie Österreich-Ungarn in größerem Stil produziert und kam Mitte des 19. Jahrhunderts nach Deutschland. Hier hat er heute im internationalen Vergleich das größte Anbaugebiet mit rund 2400 Hektar. Die bestockten Rebflächen in Österreich und Ungarn sind etwa halb so groß. Auf Platz vier und fünf folgen Tschechien mit 620 und Italien mit 160 Hektar.
Bemerkenswert ist, dass es auch in Portugal eine – wenn auch mit knapp 30 Hektar sehr kleine – Anpflanzung des Portugiesers gibt. Und auch in die neue Welt hat es die Rotweinsorte geschafft: In Chile existiert eine verschwindend kleine Rebfläche. Im Allgemeinen geht die Bedeutung von Portugieser-Wein zuletzt etwas zurück und die Anbaugebiete werden vor allem in Deutschland und Österreich kleiner.
Trotzdem ist Portugieser die drittwichtigste Rotweinrebsorte – sowohl in Deutschland nach Spätburgunder und Dornfelder als auch in Österreich nach Zweigelt und dem Blaufränkischen. Die bedeutendsten Weinregionen für Portugieser-Wein sind:
- die Pfalz (1151 ha) und
- Rheinhessen (979 ha) in Deutschland sowie
- das Weinviertel in Niederösterreich (1245 ha).
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Die Eigenschaften von Portugieser-Wein
Ampelographische Sortenmerkmale der Rebsorte Blauer Portugieser und weitere Eigenschaften:
- stellt geringe Ansprüche an Boden und Lage
- Blätter: groß, dick, drei- bis fünflappig und wenig gebuchtet
- Traube: mittelgroß und dichtbeerig
- Beeren: mittelgroß, schwarzblau und dünnschalig
- früh reifend (fast zeitgleich mit Gutedel-Wein)
- ertragsreich und -sicher
Vom Portugieser existieren auch Mutationen. Sie heißen Roter, Grauer oder Grüner Portugieser und wurden allesamt in österreichischen Weinbergen entdeckt.
Wussten Sie schon, dass …
… der Traubenmost dieser Rebsorte oft schon nach sehr kurzer Zeit abgepresst wird? So entsteht neben Rotweinen und Roséweinen auch der beliebte Portugieser-Weißherbst. Dabei handelt es sich um einen Rosé, der zu mindestens 95 % aus hell gekeltertem Most produziert und nur aus einer einzigen Rebsorte gekeltert wird.
FAQ – Fragen und Antworten rund um Portugieser-Wein
Ist Portugieser und Blauer Portugieser dasselbe?
Ja, beide Namen stehen synonym für die Rotweinsorte mit den blauschwarzen Trauben.
Woher kommt der Name Portugieser?
Portugieser-Wein umgibt ein großes Geheimnis, denn die Herkunft des Namens ist nicht geklärt. In historischen Quellen ist von einem österreichischen Gesandten zu lesen, der Weinreben aus Portugal in die Steiermark brachte. Doch die Wissenschaft hat mit Genanalysen geklärt, dass Portugieser aus dem heutigen Slowenien stammt.
Wie schmeckt Portugieser-Wein?
Portugieser-Rotweine sind oft weniger alkoholhaltig als andere edle Tropfen und zeichnen sich durch ihre eher helle, rubinrote Farbe aus. Sie schmecken süffig und frisch, wodurch sie als ideale Schoppenweine und Sommerweine gelten. Die Tannine bleiben eher im Hintergrund, während sich im Bouquet rote Früchte wie Himbeere, Erdbeere, Sauerkirsche oder Johannisbeere zeigen. Die Säure ist mild. Manchmal gibt es auch eine Pfeffernote. Portugieser-Weine lassen sich oft schon im Frühjahr trinken und überzeugen ebenfalls als harmonische Essensbegleiter.
Welche Speisen passen zur Portugieser-Rebsorte?
Probieren Sie zu Portugieser-Weinen am besten:
- Braten
- Wildgerichte
- Käse
- Suppen
- Meeresfrüchte
Ist Portugieser Weißherbst?
Portugieser-Wein ist oft als Weißherbst erhältlich, es gibt jedoch auch Rotweine und Roséweine dieser Rebsorte.
Welche Trinktemperatur ist ideal für Portugieser-Wein?
Die ideale Serviertemperatur für Portugieser-Weine liegt bei Rosés zwischen 9 und 13 °C. Für Rotweine sind 14 bis 16 °C optimal.