Gutedel Wein
Der Name dieser weißen Rebsorte lässt bereits auf gute Qualitäten schließen, doch der Weiße Gutedel beeindruckt noch mit einer ganz anderen Besonderheit: Er gilt mit einer wahrscheinlich 5000-jährigen Geschichte als älteste Kulturrebe weltweit. Die Trauben eignen sich zum direkten Verzehr sowie zur Weinproduktion. Unter dem Namen Chasselas ist Gutedel in Frankreich, als Fendant in der Schweiz als frischer, leichter Weißwein bekannt, der überwiegend trocken ausgebaut wird.
0,08 Liter (166,53 €* / 1 Liter)
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0,75 Liter (6,65 €* / 1 Liter)
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Gutedel: die älteste Kulturrebe der Welt
Es gibt viele Theorien und sogar eine DNA-Analyse – mit Sicherheit lässt sich die genaue Herkunft der weißen Rebsorte jedoch nicht feststellen. Begründete Vermutungen besagen, dass der Gutedel aus Ägypten stammen könnte, wo er schon 3000 v. Chr. angebaut worden sei. Andere Quellen sehen seine Heimat im Jordan-Tal in Palästina. Aus beiden Regionen könnte der Weiße Gutedel mit den Römern oder Kreuzrittern nach Mitteleuropa gekommen sein, wo er schließlich in den Westalpen (Frankreich, Schweiz) eine neue Heimat fand.
Die Varietäten im Überblick
Bei einer Varietät handelt es sich im Allgemeinen um nichts anderes als eine Rebsorte. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff eine Spielart oder Variante, die zum Beispiel durch Mutation oder Kreuzung entstanden ist. So kommt es mal zu geringeren, mal zu größeren Unterschieden, zum Beispiel bezogen auf die Beerenfarbe oder die Blattform.
Die Varietäten des Gutedels:
Roter Gutedel
- Tafel- und Keltertraube mit großen roten oder rosaroten Beeren
- am meisten verbreitete Spielart
Goldgelber Gutedel
- gelbe, große, runde, süße Beeren von sehr guter Qualität
- in der Champagne auch als Chasselas dorê und Raisin de Champagne bekannt
Krachgutedel
- gelbliche, süße, würzige, hartschalige Beeren
- Name abgeleitet von der härteren Schale, die beim Verzehr „kracht“
Königsgutedel
- violettrote bis rosa-bläuliche Beeren mit süß-würzigem Geschmack
- empfindliche Tafeltraube, die am besten an Mauern wächst
Früher Weißer Gutedel
- größere, aber ungleiche helle Beeren
- Tafeltraube, die gelegentlich als Spaliertraube genutzt wird
Geschlitztblättriger Gutedel (auch Petersilientraube)
- grünliche Beeren von geringerer Qualität als die des Weißen Gutedels
- Name geht auf petersilienblattähnliche Blätter zurück
Wo wird Gutedel heute angebaut?
Als älteste Kulturrebe hat der Gutedel schon eine lange Reise durch viele Regionen hinter sich. Die größte Bedeutung besitzt die Rebsorte bis heute in der Schweiz, wo sie im französischsprachigen Teil Chasselas und im Wallis Fendant genannt wird. Hier sind fast 4000 ha bestockt. Die größten Anbauflächen liegen am Genfersee, im Wallis und am Neuenburgersee. Typisch ist, den Gutedel-Wein jung als Apéro, zu Fondue oder Raclette zu trinken.
In Deutschland ist der Anbau von Gutedel seit der Mitte des 18. Jahrhunderts urkundlich belegt. Heute liegt dessen Zentrum im Markgräflerland in Baden, wo die weiße Rebsorte auf 1117 ha wächst. In Saale-Unstrut sind 23 ha bestockt, in Sachsen, der Pfalz und Rheinhessen verschwindend kleine Flächen. Darüber hinaus finden sich im Elsass, in Kroatien, Tschechien, Ungarn und Rumänien Verbreitungsinseln.
Wussten Sie schon, dass …
… sowohl der Weiße als auch der Rote Gutedel weltweit als Tafeltraube angebaut werden? Ihre Bedeutung geht allerdings kontinuierlich zurück, da beide Sorten durch bessere Neuzüchtungen vom Markt verdrängt werden.
Wie schmeckt Gutedel-Wein?
Die Trauben der Weißen Gutedel-Rebe sind verglichen mit anderen Weißweintrauben eher geschmacksneutral. Für Gutedel-Weine bedeutet das, dass sie durch Frische und Leichtigkeit überzeugen und das jeweilige Terroir hervorragend zur Geltung bringen. Typische Aromen sind Blütenhonig, weiße Blüten, Minze, Apfel und Mandel. Das Bouquet ist eher zurückhaltend und der Weißwein weist einen niedrigen Säuregehalt auf.
FAQ – Alles, was Sie zum Gutedel-Wein wissen müssen
Was beschreibt Gutedel-Wein am besten?
Gutedel-Wein ist leicht, frisch und süffig. Bei guten Qualitäten ist auch eine gewisse Mineralität erkennbar, wobei Frucht und Struktur ausgewogen bleiben. Am besten schmeckt Gutedel jung.
Ist Gutedel trocken?
Die meisten Gutedel-Weine werden trocken ausgebaut.
Was ist Roter Gutedel?
Beim Roten Gutedel handelt es sich um eine Varietät des Gutedels. Die Beeren sind rot statt gelblich-grün und sowohl als Tafeltrauben als auch als Keltertrauben geeignet.
Was ist Weißer Gutedel?
Ist die Rede von Gutedel, so ist in der Regel die Weißweinsorte Weißer Gutedel gemeint.
Welche Trinktemperatur ist ideal für Gutedel-Wein?
Die ideale Serviertemperatur für Gutedel-Wein liegt bei 8–10 °C.